Wie aus Mitgefühl eine Lebensaufgabe wurde
Die Idee für das Kinderheim entstand 1996, als die Venezolanisch-Schweizerin Erika Spillmann während ihrer Ausbildung zur Erzieherin das Leid vieler Kinder in den Favelas Venezuelas hautnah erlebte. Viele wuchsen dort in extremer Armut auf – zwischen Drogen, Prostitution, Kriminalität, Gewalt, Vernachlässigung und ohne jede Perspektive.
Heute betreut das Hogar Bambi in Caracas Stadtteil San Bernardino in fünf Häusern bis zu 120 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren – vorübergehend oder langfristig. In kleinen Wohngruppen aufgeteilt und begleitet von geschultem Fachpersonal, finden die oft traumatisierten kleinen Seelen hier ein familiär gestaltetes Umfeld, das ihnen Sicherheit, Liebe und eine Zukunft schenkt. Hier können sie sich richtig entfalten, spielen, lernen, lachen und einfach nur Kinder sein.
Leben. Lernen. Begleiten.
So lautet unser Leitsatz. Denn im Hogar Bambi geht es um weit mehr als nur die Unterbringung von Kindern. Unsere Arbeit folgt einem klaren pädagogischen Konzept:
Unser Kinderheim bietet Kindern ein Umfeld, in dem sie emotional und sozial wachsen können. Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung der Bereiche Gesundheit, Ernährung und Bildung gelegt, weil diese in den leiblichen Familien sehr oft zu kurz kamen. Regelmässig werden die Kinder ärztlich untersucht und behandelt. Der Ernährungsplan ist ausgewogen und vielfältig. Alle Kinder besuchen ab dem entsprechenden Alter den Kindergarten oder die Schule.
„Drei Geschwister erzählten dem Arzt zitternd bei ihrer ersten Untersuchung nach ihrer Ankunft bei uns, dass sie immer dann von ihren Eltern geschlagen wurden, wenn sie um etwas zu Essen baten. Heute bekommen sie drei Mahlzeiten am Tag – und Zuwendung.“ Erika Spillmann
„Drei Geschwister erzählten dem Arzt zitternd bei ihrer ersten Untersuchung nach ihrer Ankunft bei uns, dass sie immer dann von ihren Eltern geschlagen wurden, wenn sie um etwas zu Essen baten. Heute bekommen sie drei Mahlzeiten am Tag – und Zuwendung.“ Erika Spillmann
Behörden, Eltern und Angehörige – aktiver Austausch für bestmögliche Förderung
Zusammen mit den Behörden wird regelmässig abgeklärt, wo die Kinder in ihrer Entwicklung stehen und ob eine Rückführung in ihre Familien irgendwann realistisch ist. Dazu ist auch eine umfassende und beharrliche Interaktion mit den Familien und engsten Angehörigen notwendig, um ein nachhaltig schützendes familiäres Umfeld zu schaffen, das für eine Reintegration Grundvoraussetzung ist.